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Offener Brief an die Reutlinger Bundestagsabgeordneten Michael Donth, Beate Müller-Gemmeke, Pascal Kober und Jessica Tatti
Sehr geehrte Abgeordnete,
seit Sommer 2022 wurden von der Bundesrepublik bereits 30 Flakpanzer vom Typ Gepard (Quelle 1) an die Ukraine geliefert. Flankiert wurden diese Lieferungen durch Aussagen wie „Die Ukraine muss gewinnen“ (Annalena Baerbock; Quelle 2).
Diesen Donnerstag sollte nun in Ramstein die nächste Eskalationsstufe besiegelt werden: Die Entscheidung auch den Kampfpanzer Leopard zu liefern, nur wenige Tage nachdem 40 sogenannte Schützenpanzer vom Typ Marder zugesagt wurden (Quelle 3).
Auf der Seite der Ukraine, im Krieg gegen Russland
Für die russische Botschaft wird damit erneut eine „moralische Grenze“ überschritten (Quelle 4). Debatten über die Frage, ob Deutschland „bereits“ Kriegspartei ist, sind allenfalls als Kampagne anzusehen, um die Meinung des deutschen Volkes dahin zu lenken, wo die Bundesregierung längst offiziell angekommen ist: Auf der Seite der Ukraine, im Krieg gegen Russland.
„Krieg für den Frieden“ – das ist die Botschaft, die von so gut wie allen westlichen Medienagenturen verbreitet wird. Wir werden bombardiert mit:
Putin-Hitler-Vergleichen,
Bildern und Videos von Leichen, blutenden Menschen und Raketeneinschlägen in ukrainischen Städten,
Jubelmeldungen, wenn ein russischer Panzer explodiert,
Spekulationen über eine Vergiftung, eine lebensbedrohliche Erkrankung oder gar den Tod Putins.
Vergleicht man die Artikel von Bild und Spiegel heute mit jenen deutscher Medien vor 1945, so stellt man bestürzende Parallelen fest und wird an eine alte Weisheit erinnert:
„Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit.“
„Krieg für den Frieden“ heißt mit anderen Worten „Blut vergießen für den Frieden“.
Doch welchen Preis kann das Blut Tausender ukrainischer und russischer Familienväter wert sein?
Die Unabhängigkeit eines Landes, das erst vor 33 Jahren wie der unabhängig wurde?
Der Einfluss, der in diesem Land von Fremdmächten künftig geltend gemacht wird?
Ist der Einfluss der Europäischen Union besser als der Einfluss Russlands?
Ist unsere westliche Ideologie über die des Ostens erhaben?
Sind wir die besseren Menschen?
Hinter jedem zukünftig noch fallenden Soldaten steht eine Familie. Sie haben Frauen, Kinder, Mütter, Väter, Großmütter, Großväter, Onkel, Tanten, Cousinen und Cousins. Multiplizieren Sie die Tausenden künftig fallenden Soldaten mit ihren 50 engsten Familienangehörigen und Sie erhalten die Anzahl der dadurch entstehenden ersten Generation, die auf Blutrache sinnen wird.
Ist das der Wille des deutschen Volkes? Ist das der Wille unserer Lokalpolitiker und Medienvertreter? Ist das gar der Wille unserer Kirchenvertreter?
Um was geht es wirklich?
Oder geht es vielleicht gar nicht um die Souveränität der Ukraine? Laut dem Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Espendiller haben die USA die Ukraine bisher mit Waffen im Wert von 40 Mrd. US Dollar versorgt. Die USA fordern nun die EU auf, die Ukraine mit 3,5 Mrd. EURO pro Monat zu unterstützen. Könnte diese Finanz spritze etwa dazu dienen, die amerikanischen Waffenlieferungen zu subventionieren? Zur Deckung der europäischen Waffenlieferungen würde das Geld jedenfalls nicht dienen. Dabei handelt es sich im Gegensatz zu den amerikanischen Waffen nämlich um „Schenkungen“.
Es wäre nicht der erste Krieg der USA und seiner Bündnispartner, der auf einer Lüge basiert. Man denke hierbei z. B. an • den Vietnamkrieg und die „Tonkin-Lüge“ (Quelle 5) • den Irakkrieg 1990 und die Brutkastenlüge (Quelle 6) • den Irakkrieg 2003 und erfundene Massenvernichtungswaffen (Quelle 7)
Deutsche Verantwortung:
Im Geschichtsunterricht hat man die Nachkriegsgeneration immer und immer wieder mit der Kriegs schuld unserer Vorfahren konfrontiert. Vielleicht hat das ständige mit dem Finger auf uns zeigen dazu geführt, dass wir selbst nun bei jeder Eskalation auf der Suche nach einem Schuldigen sind. Was aber, wenn es dort, wo der Krieg wütet, ausschließlich Opfer gibt? Wenn uns die deutsche Geschichte eines gelehrt hat, dann ist es das: Im Krieg gibt es aus menschlicher Sicht nur Opfer. Selbst die Täter sind im Grunde Opfer ihrer Taten und Verpflichtungen und was bleibt ist unendliches Leid.
Soll das auch unser Vermächtnis für unsere Nachkommen werden?
Es ist nun 78 Jahre her, dass deutsche Panzer auf russische Soldaten gefeuert haben. In diesem Zeitraum hat Deutschland den größten Wohlstand seiner gesamten Geschichte erlebt. Wir glauben nicht, dass dies ein Zufall ist.
Egal, ob als Menschen, Eltern, Christen, Politiker oder Wirtschaftsvertreter, uns allen sollte daran gelegen sein, dass in unserem Land, in Europa und auf der Welt Frieden herrscht.
Noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte wurde Frieden durch Krieg erreicht, sondern nur durch das Niederlegen der Waffen und indem wir miteinander reden.
Wenn wir den Menschen in der Ukraine helfen wollen, dann durch lebenserhaltende und lebensrettende Angebote. Am essenziellsten sind Friedensverhandlungen und der unbedingte Wille, eine friedliche Lösung für den Konflikt zu finden.
Erstunterzeichner:
Manuel Tharann, Hansjörg Schrade, Gustav Hirsch (Herausgeber Freie Stimme Neckar-Alb), Enrico Schulz, Andrea Scheib, Heidi Priester, Gabriela & Helmut Armbruster, Gabriele Heinzelmann, Chris Barth (Herausgeber Klartext Rhein-Main), Dirk Hüther (Herausgeber Klartext Hohenlohe), Andreas Grammel (Kritische Bürger Freudenstadt), Markus Huck
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